Nds. Landesamt für Soziales, Jugend und Familie
Fachgruppe Kinder, Jugend und Familie
Postfach 203, 30002 Hannover

Kinder verletzen Regeln, Kinder verletzen andere Kinder, Kinder verletzen Erwachsene mit Worten ... und manchmal auch mit Fäusten. Die Erwachsenen reden, erklären, diskutieren, appellieren, drohen, strafen ... und fühlen sich schlecht, wenn sie strafen, und hilflos, wenn sie nachgeben.

Das „Reden“ der Erwachsenen führt selten zu Veränderungen im Verhalten der Kinder, oft aber in die Eskalation, indem das Kind sich wehrt oder zurückzieht. Die so entstehende Sprachlosigkeit der am Konflikt beteiligten Personen verschärft in der Regel das Problem. Die „elterliche Stimme“ findet kein Gehör mehr ...

Haim Omer, Professor für Psychologie der Universität Tel Aviv, hat ein Konzept entwickelt, das den Fachkräften in den Tageseinrichtungen wie auch den Eltern hilft, unter Verzicht auf Drohen oder Strafen Einfluss auf das Verhalten des Kindes zu nehmen. In seinen Büchern „Autorität ohne Gewalt“ und „Autorität durch Beziehung“ bietet Haim Omer Erklärungsmodelle für eskalierende Prozesse zwischen Erwachsenen und Kindern sowie Lösungsmöglichkeiten für den Umgang mit solchen Konflikten an.

Die „persönliche Präsenz“ der Erwachsenen, die Haim Omer als wesentliches Element seines Modells beschreibt, bedeutet, genau hinzuschauen und hinzuhören, was Kinder tun und wo sie Grenzen verletzen. Das heißt auch, nicht auszuweichen oder nachzugeben ohne dabei das Kind zu demütigen, zu beschämen oder zu bestrafen.

Schwerpunkte des Seminars:

• Erkennen typischer Eskalationsmuster
• Kriterien des gewaltfreien Widerstandes in der Kindererziehung
• Bedeutung der persönlichen/pädagogischen Präsenz im Kita-Alltag
• Bedeutung und Beschaffenheit der Kooperation zwischen Kita und Eltern